Wenn das Helfen zum Unterricht gehört

Unsere Engagementförderung an Schulen

Zwei sich haltende Hände

Engagementförderung an Schulen: Soziales Handeln gehört dazu

Sich ein Schuljahr lang sozial engagieren: Das gehört für die Schüler*innen der Jahrgangsstufe 9 des Cecilien-Gymnasiums und des Marie-Curie-Gymnasiums dazu. Wir als Diakonie organisieren das Engagement und vermitteln in viele verschiedene Einrichtungen.

Das Projekt „Engagementförderung an Gymnasien“ bietet die Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung der Jugendlichen und stellt einen wichtigen Beitrag für das Gemeinwohl dar. Soziales Engagement ist eine zentrale Lernerfahrung, durch die Teamfähigkeit, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, aber auch Zivilcourage und Toleranz gefördert werden. Diese sozialen Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen sind sowohl für den privaten Bereich als auch für das spätere Berufsleben immens wichtig und werden in der Wirtschaft, den sozialen Verbänden, den Institutionen und der Öffentlichkeit immer stärker eingefordert.

Wir unterstützen mit einer hauptamtlichen Mitarbeiterin das Marie-Curie-Gymnasium und das Cecilien-Gymnasium bei der Umsetzung und Durchführung dieses Angebotes. In enger Zusammenarbeit mit Lehrkräften, Ehrenamtlichen und Eltern koordinieren wir den gesamten Prozess der Vorbereitung und Einführung, der Kommunikation und Organisation des Sozialen Engagements.

Schülerinnen und Schüler

Alle Schüler*innen der Jahrgangsstufe 9 des Cecilien-Gymnasium und des Marie-Curie-Gymnasium beteiligen sich verbindlich am Sozialen Engagement. Teil der Persönlichkeitsentwicklung ist es, dass die Schüler*innen selbständig eine soziale Einrichtung auswählen. In diesem Prozess erhalten sie nach Bedarf von uns und den beteiligten Lehrkräften Unterstützung und Beratung. In der Beratung legen wir besonderen Wert darauf, die jeweiligen persönlichen Fähigkeiten zu erkennen und wertzuschätzen. Nicht die Wohnortnähe oder das bereits Bekannte sollte bei der Wahl des Sozialen Engagements erste Priorität haben, sondern die individuellen Interessen und Fähigkeiten. Einsatzorte können beispielsweise Kitas sein, Seniorenheime, Sportvereine, Betreuungsangebote für Geflüchtete und vieles mehr.

Mentor*innen

Wir gewinnen und unterstützen ehrenamtliche Mentor*innen für die Begleitung des Projekts und arbeiten eng mit den von der Schule beauftragten Lehrkräften und den Mitgliedern des Arbeitskreises Soziales zusammen.

Soziale Einrichtungen

Wir gewinnen und pflegen Kontakt zu gemeinnützigen Einrichtungen, die das Soziale Engagement ermöglichen. Innerhalb der Diakonie und der Sozialräume sind wir gut eingebunden in tragfähige Netzwerke und können so vermitteln. Wir bieten für beide Kooperationsschulen eine Adressenliste mit unterschiedlichen sozialen Einrichtungen an. Die Schüler*innen können sich aber auch ihr eigenes soziales Tätigkeitsfeld in häuslicher Nähe suchen oder sich an der jeweiligen Schule engagieren.

Erfahrungsberichte von Schüler*innen des Marie-Curie-Gymnasiums

Soziales Engagement in einem Sprach- und Integrationskurs

Als erstes möchte ich sagen, dass es wirklich eine schöne Zeit in der Einrichtung war. Es hat Spaß gemacht, und die Leute waren wirklich sehr nett. Um ganz ehrlich zu sein, ich hab es mir komplett anders vorgestellt. Ich hätte nicht gedacht, so viel Verantwortung zu bekommen, was zum einen gut, aber teilweise auch anstrengend war. Ich hoffe, ich konnte den Schülern helfen. Ich habe in dieser Zeit ihre unglaubliche Entwicklung miterleben können. Es war eine schöne Erfahrung, von der ich bestimmt Jahre später noch erzählen werde.

Vor allem hab ich gelernt, dankbar zu sein für das, was man hat. Diese Menschen dort mussten alles verlassen. Ihr Zuhause, ihre Familie, einfach alles.

Es war schön zu sehen, wie sie trotzdem nicht ihren Humor und ihren Optimismus verloren haben. Es hat außerdem meine Ansicht zu Schlagzeilen, die häufig von Flüchtlingen handeln, verändert. Wenn ich so etwas lese, denke ich an die netten Menschen aus dem Praktikum und wie ähnlich wir uns doch sind.

Soziales Engagement  in einer Seniorenwohnanlage

Das Praktikum war für mich wirklich eine Bereicherung. Ich konnte viel über den Umgang mit Senioren und vor allem auch mit Demenzkranken erfahren und habe auf jeden Fall an Menschenkenntnis gewonnen.

Anfangs hätte ich es nicht geglaubt, wenn mir jemand gesagt hätte, wie sehr mir die Bewohner ans Herz wachsen würden. Ihre liebevolle und unbedarfte Art hat mich viel an ihrem Leben teilhaben lassen. So kann ich jetzt nur sagen, dass ein Sozialpraktikum im Altersheim wahnsinnig interessant und lustig ist und für Menschen meines Alters nicht nur Arbeit mit Kindern eine Option sein sollte. Denn wie mir mal jemand sagte: „Eigentlich sind Demenzkranke auch nicht anders als Kinder. Sie brauchen genauso viel Hilfe beim Essen, Anziehen, Waschen, Lesen und so weiter. Aber vor allem sind sie genauso unbedarft, ehrlich, liebenswürdig und lustig“. Sie hatte Recht.