Ein Besuch im Haus Michael des SKM-gGmbH macht Spaß – hier wird nämlich oft und herzlich miteinander gelacht. Seit 1980 finden erwachsene Menschen mit kognitiver Einschränkung auf der Ulmenstraße in Derendorf ein Zuhause, in welchem sie selbstbestimmt und in Gemeinschaft leben können. Die zehn- bis elf-köpfigen Wohngruppen sind auf fünf Etagen verteilt, die unterschiedliche Räume bieten. Tagsüber sind viele Bewohner*innen in Werkstätten für angepasste Arbeit beschäftigt, einige verbringen ihre Zeit in der Tagesgruppe. Abends gibt es immer viel zu erzählen und es werden anstehende Ausflüge und Aktivitäten geplant. Diese eigenverantwortliche und individuelle Lebensführung wird von den Mitarbeitenden des Hauses unterstützt und gefördert. „Hier kann man sich richtig wohlfühlen und es ist immer jemand da, um einem aus der Patsche zu helfen“, bestätigt ein Bewohner.
Leben gestalten - Neues entdecken
Der bunte Alltag im Haus und im Düsseldorfer Stadtgebiet wird durch ehrenamtliche Unterstützung noch vielfältiger und aktiver. Was einmal als Tischtennisgruppe begann, hat sich zu einem breiten Sportangebot unter ehrenamtlicher Anleitung entwickelt. In der gut ausgestatteten Turnhalle wird mal Basketball gespielt, mal Yoga praktiziert. Durch die gelungenen Kooperationen mit TuS Fußball und dem Lauftreff Süd sind sowohl Jung und Alt motiviert sich sportlich auch außerhalb des Hauses zu betätigen. Aktuell ist Laufen ein großer Hit: so trainieren einige Rentnerinnen und Rentner trotz ihres Alters fleißig für die „Kö-Meile“ im September. Für solche und andere Outdoor-Veranstaltungen wäre weitere ehren-
amtliche Unterstützung von unschätzbaren Wert.
Kultur-Interessierte blühen ebenfalls durch ehrenamtliche Begleitung auf. Ob Theater, Kino, Konzert oder Museum: die Lust auf Aktivitäten in der Düsseldorfer Kulturszene ist groß. Dank des Freizeitkalenders des KoKoBe Düsseldorf finden die Bewohner*innen des Haus Michaels stets spannende Veranstaltungen, an denen sie gerne teilnehmen möchten. Wichtig beim Engagement ist der Spaß an der Sache, sowie Geduld und Verständnis im Umgang mit Menschen mit kognitiver Einschränkung, betont eine Mitarbeiterin des Hauses. So kann ehrenamtliche Unterstützung ganz unterschiedliche Formen annehmen. Hat jemand zum Beispiel einen grünen Daumen, gibt es auch Interessenten, die sich über die Begleitung zum Nachbarschaftsgarten der IGL freuen. Aber selbst ein Gläschen Alt am Carlsplatz ist doch mehr als nur ein Getränk – es bedeutet Teilhabe
Mitmachen lohnt sich
Das Engagement im Haus wird von hauptamtlichen Mitarbeitenden begleitet und es findet sich stets ein offenes Ohr für die Ehrenamtlichen. Auch der Erfahrungsaustausch untereinander soll zukünftig öfter stattfinden. Menschen, die regelmäßig sportliche Stunden, schmackhafte Koch-aktionen oder gesellige Abende begleiten wollen, sind herzlich willkommen und steigern die Vorfreude der Bewohner*innen schon heute. Wer sich ein Ehrenamt im Haus Michael vorstellen kann, erhält weitere Informationen in der Freiwilligenzentrale.
Text: Zoe Stellbrink
Foto: Ralf Eppink