Tafel Düsseldorf

Am Steuer, um Menschen zu helfen

Es ist acht Uhr morgens in Düsseldorf-Derendorf. Gelächter und Stimmen hallen durch die hellen, offenen Büroräume der Tafel Düsseldorf. Das zehnköpfige Team sammelt sich zur Besprechung um einen Tisch, auf dem Kaffeetassen, Zeitungen, Gläser und Kekse verteilt liegen. Es ist eine bunte Mischung aus Jung und Alt anwesend. Die Teamsitzung startet mit einem herzlichen ´Guten Morgen´ in die Runde und diese antwortet im Chor. Täglich werden hier die Fahrer*innen-Teams und Routen für das Einsammeln der Spenden eingeteilt.

Der größte Lebensmittelretter Deutschlands

Die Tafel rettet allein in Düsseldorf wöchentlich 25 Tonnen Lebensmitteln. Dabei arbeitet sie wie eine Spedition. Das ist wichtig, damit dieses Essen in den unabhängigen Ausgabestellen landet und von dort aus an beispielsweise Suppenküchen, Bedürftige oder auch Frauen- und Kinderhäuser weiterverteilt wird. In ganz Düsseldorf werden Supermärkte und andere Spender von den zumeist ehrenamtlichen Fahrer*innen angesteuert. In Zweierteams beladen sie die Kleinlaster mit den gespendeten Waren – ganz schön schwere körperliche Arbeit. Aber allen Helfer*innen ist bewusst wo die Hilfe ankommt und so wird tatkräftig angepackt.

Mit geübten Handgriffen werden die Fahrzeuge morgens vorbereitet. Es dauert nur wenige Minuten, in denen das Klappern von leeren Kisten, das Einrasten von Scharnieren und das Zuschlagen von Autotüren den Hof beschallen, bis es auf einmal leise ist und die sechs Transporter auf ihrem Weg sind. Auch unterwegs sind die Teams miteinander verbunden, denn die Tafel Düsseldorf setzt auf den digitalen Lieferschein. Auf Tablets werden die Routen visualisiert und es kann flexibel ausgeholfen werden, wenn ein Team plötzlich mehr zu tun hat als ein anderes.

Struktur trotz Vielseitigkeit

So erleben die Ehrenamtlichen jeden Vormittag etwas Anderes. Die meisten sind an einem oder mehreren Tagen die Woche von acht Uhr bis mittags im Einsatz, je nachdem wieviel zu tun ist. Zum Abschluss gibt es dann noch ein gemeinsames Mittagessen. Durch Schülerpraktika und Freiwilligendienste findet hier ein spannender generationsübergreifender Austausch statt und auch die Ehrenamtlichen kommen aus ganz unterschiedlichen Lebenssituationen. Es gibt Menschen, die freiberuflich oder im Schichtdienst arbeiten, zwischen zwei Jobs stehen oder schon pensioniert sind. Gerade für Studierende bietet sich ein solches Ehrenamt an. Ein Vorteil sind die festen Ansprechpartner*innen, Aufgaben und Strukturen der Tätigkeit. Vielen gefällt auch, dass man beim Be- und Entladen so richtig ins Schwitzen kommen kann und immer neuen Menschen begegnet. Aber auch auf eine gute Zusammenarbeit wird Wert gelegt – im Team herrscht eine lockere und entspannte Atmosphäre. Es finden auch regelmäßige Treffen, Weihnachts- und Sommerfeste statt. Bei Interesse wird immer erst ein Gespräch geführt und ein „Schnuppertag“ vereinbart, an dem man sich dann kennenlernt und ausprobiert.

Text: Zoe Stellbrink
Foto: Marlen Koplin

Anja Trepels

Kontakt

Anja Trepels

MachMit – Die Freiwilligenzentrale/ Fortbildung Ehrenamt

0211 73 53 334

Platz der Diakonie 3
40233 Düsseldorf