Zu Mittag eine Portion Liebe

In der Übermittagsbetreuung an der Förderschule

„Ich liebe es mit Kindern zu arbeiten!“ betont Niosha Fahramand gleich am Anfang des Gesprächs. Seit fünf Jahren wohnt sie mit ihrer Familie in Deutschland und hat schon in ihrem Heimatland, dem Iran, viele Jahre als Geografielehrerin gearbeitet. Nun betreut sie sieben Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren an der Alfred-Herrenhaus Förderschule. Zwei bis drei Mal die Woche betätigt sie sich hier in der Vor- und Übermittagsbetreuung (kurz PÜB).

Hier wird einerseits für die Kinder gekocht und gemeinsam gegessen, und andererseits ist Zeit für Denkspiele, Puzzle oder kreative Arbeiten. Auch Hausaufgaben werden gemeinsam erledigt. „Ich wollte etwas Gutes für die Gesellschaft tun“, erzählt Niosha Fahramand mit einem Lächeln auf den Lippen, „und ich bekomme so viel Liebe und Dankbarkeit dafür zurück.“ Zunächst war es noch schwierig und es benötigte einige Wochen der Annäherung. Mittlerweile hat sich eine tolle Beziehung zwischen ihr und den Schüler*innen entwickelt. Die Kinder freuen sich nun richtig auf ihre Mittagspause und schenken eine Umarmung zur Begrüßung. Es wird gespielt, gebastelt und immer mehr Kinder erledigen ihre Hausaufgaben freiwillig, um sie danach kontrollieren zu lassen. Sie brauchen solche Bezugspersonen und eine gewisse Stabilität in ihrem Schulalltag - laut Frau Fahramand aber vor allem auch viel Aufmerksamkeit und Liebe.

Zeit, um zuzuhören

„Ich sitze immer mit den Kindern an einem Tisch.“ Das ist für Niosha Fahramand selbstverständlich, denn die Kinder hätten viel zu erzählen. Manche sprechen mit ihr über die kleinen und großen Probleme ihres Lebens, andere haben einfach ihren Spaß und genießen die fröhliche und humorvolle Atmosphäre. Letztens habe ein Junge mit viel Fingerfertigkeit und Geduld eine lange Girlande gebastelt und dann ganz stolz das Klassenzimmer dekoriert.

In der Vor- und Übermittagsbetreuung arbeitet man immer zu zweit und erledigt die Wocheneinkäufe, das Kochen und natürlich die Betreuung der Kinder im Team. Je nachdem wie die Tagesstimmung ist und wieviel Aufmerksamkeit die Gruppe braucht, teilt man sich auf oder arbeitet zusammen. Der Wochenplan wird inzwischen gemeinsam entworfen, indem Frau Fahramand auch bei den Kindern nachfragt, „Was magst du? Was isst du gerne?“

Kommunikation ist das A und O

Im Internet hat sie das Ehrenamt für sich entdeckt, die Initiative ergriffen und wurde von Anfang an von der Koordinatorin tatkräftig unterstützt. An der Schule wird auf eine gute Kommunikation geachtet - im Team, mit der Schulleitung, den Lehrern und teils auch mit den Eltern. Während der PÜB ist an der Förderschule zum Beispiel auch immer ein/e Schulsozialarbeiter*in erreichbar. 

Niosha Fahramand besitzt langjährige pädagogische Vorerfahrung, was aber keineswegs Voraussetzung für die ehrenamtliche Tätigkeit ist. „Es reicht völlig, wenn man wirklich mit den Kindern arbeiten will und Spaß dabei hat.“ Das zeigt sich auch durch die vielseitigen beruflichen Hintergründe oder Ausbildungen im Team. Frau Fahramand hat schon viel wertvolle Erfahrungen mit den Kindern gesammelt und blickt gespannt in die Zukunft: „Ich freue mich schon auf den nächsten Frühling – da werden wir dann auch gemeinsam draußen im Hof spielen können!“

Weitere Ehrenamtliche sind immer willkommen – besonders im Düsseldorfer Süden. Möchten Sie selbst auch in einer Vor- und Übermittagsbetreuung aktiv werden, nehmen sie gerne Kontakt auf.

Text: Zoe Stellbrink
Foto: Ralf Eppink

Anja Trepels

Kontakt

Anja Trepels

MachMit – Die Freiwilligenzentrale/ Fortbildung Ehrenamt

0211 73 53 334

Platz der Diakonie 3
40233 Düsseldorf