Kinder in der Trotzphase

10 Tipps, die Eltern im Umgang mit ihren Kindern helfen

Ein trotziger Junge auf einem Spielplatz

Lautes Gebrüll ist nicht ungewöhnlich in der Trotzphase – oder besser: Autonomiephase. Denn Ihr Kind entdeckt zunehmend seinen eigenen Willen und versucht diesen durchzusetzen. Meist beginnt diese Phase im zweiten Lebensjahr des Kindes und dauert an, bis das Kind gelernt hat, seine Emotionen weitgehend selbst zu regulieren. Eltern sind in dieser Zeit oft verunsichert, wie sie reagieren sollen. Konkrete Regeln gibt es nicht, dafür aber allgemeine Verhaltenstipps. 

  1. Bewahren Sie Ruhe und reagieren Sie nicht verärgert. Noch kann Ihr Kind seine Emotionen nicht regulieren, auch nicht seine Wut. Das muss es noch von Ihnen lernen. 

  2. Nehmen Sie das Trotzverhalten Ihres Kindes nicht persönlich. Ihr Kind provoziert sie nicht bewusst, sondern ist dabei zu lernen, wie es sein Bedürfnis nach Autonomie entwickeln, verstehen und in Worte fassen kann.

  3. Nehmen Sie Ihr Kind ernst. Ihr Kind erlebt sich zunehmend als eigenständig denkendes und fühlendes Wesen mit persönlichen Bedürfnissen. Wenn Sie dafür Verständnis zeigen, geben Sie Ihrem Kind Sicherheit und stärken sein Vertrauen, dass seine Bedürfnisse Ihnen wichtig sind.

  4. Reagieren Sie mit Verständnis, Wertschätzung und liebevoller Unterstützung. In dieser Phase sind Kinder sehr ich-bezogen und können die Folgen Ihres Handelns noch nicht abschätzen. Sie sind die Orientierungshilfe Ihres Kindes. Auch für soziale Verhaltensnormen, die es in dieser Zeit lernt.

  5. Lassen Sie Ihr Kind selbst bestimmen. In der Autonomiephase kann Ihr Kind immer mehr Dinge selbst machen. Lassen Sie es neugierig sein und sich ausprobieren. Indem Sie so wenig Unterstützung geben wie nötig, stärken Sie das Selbstbewusstsein Ihres Kindes.

  6. Setzen Sie Grenzen. Durch sein exploratives Spielverhalten, also das ständige Austesten neuer Handlungsmöglichkeiten, fordert Ihr Kind Sie zur Grenzsetzung auf. Zeigen Sie ihm, was es darf und was nicht, das schafft Halt und Orientierung.

  7. Sprechen Sie nicht zu viele Verbote aus. Besser ist es abzuwägen, was Ihnen wirklich wichtig ist, und diese Regeln durchzusetzen. 

  8. Erlauben Sie Ihrem Kind frustriert zu sein. Wenn Sie auf die Einhaltung gesetzter Regeln beharren, lernt Ihr Kind mit Frustration und anderen negativen Gefühlen umzugehen. 

  9. Reagieren Sie konsequent. Wenn Sie beständig mit trotzigem Verhalten umgehen, geben Sie Ihrem Kind Verhaltenssicherheit und einen klaren Handlungsspielraum. 

  10. Lassen Sie Ihr Kind etwas bewirken. Mit der Erfahrung durch den eigenen Willen etwas verändern zu können, stärken Sie die Selbstwirksamkeitswahrnehmung Ihres Kindes.