Stiftung macht Kinder mit Fluchthintergrund fit für die Schule

Mit einer Spende unterstützt die Stiftung der Sparda-Bank West ein Projekt für Flüchtlingskinder

Fit für die Schule

Die Stiftung Kunst und Kultur der Sparda Bank West hilft mit ihrer Spende Kitakinder mit Fluchthintergrund beim Start ins Schulleben

Das Projekt Fit für die Schule ist 2016 an einigen Kitas der Diakonie gestartet, um Kindern, die mit ihren Eltern nach Deutschland geflüchtet waren, den Übergang von der Kita zur Schule leichter zu machen. Von den gesammelten Erfahrungen profitieren heute alle Kitas der Diakonie.

Manchmal ist uns gar nicht bewusst, dass wir mit der Wahl unserer Sprache andere verunsichern können. Wenn wir über den fünfjährigen Melek sagen, dass er „nur“ einen Onkel hat, kann das ein Kind schnell in Selbstzweifel stürzen. Schließlich ist der Onkel ein Teil seiner Familie, seit die Eltern den kleinen Jungen in Hast in ein Flugzeug nach Deutschland setzten, um ihn aus Syrien in Sicherheit zu bringen und selbst zurückblieben. „Mit dem kleinen Marker geben wir ihm aber zu verstehen, dass seine Familie anders ist, als die der anderen und damit nicht gleichwertig“, erklärt Anke Strehlke, bei der Diakonie zuständig für das Projekt „Fit für die Schule“. „Uns fällt das nicht weiter auf, aber Kinder nehmen solche sprachlichen Markierungen der Erwachsenen sehr sensibel wahr.“

Eigentlich war das Projekt „Fit für die Schule“ anfangs vor allem darauf ausgelegt, Kindern den Übergang von der Kita in die Schule zu erleichtern. Dass jetzt solche Themen wie die Auseinandersetzung mit unbewussten sprachlichen Mustern in das Projekt Einzug gehalten haben, macht deutlich, dass die Kinder- und Jugendarbeit keinen starren Konzepten folgen kann. „Wir müssen immer auch die Bedürfnisse der Menschen im Blick behalten, um die es eigentlich geht“, sagt Strehlke.

Die Stiftung fördert das Projekt Fit für die Schule seit 2016 

An den Start war das Projekt 2016 gegangen, als die Kitas viele Kinder aufnahmen, die mit ihren Eltern nach Deutschland gekommen oder ganz alleine zu Verwandten geflüchtet waren. „Der erste Schultag ist für alle Kinder eine aufregende Angelegenheit, aber für Kinder, für die alles neu ist in ihrer Umgebung, noch einmal eine besondere Herausforderung“, erläutert Strehlke den Hintergrund. Deshalb richtete die Diakonie an einigen Kitas Kleingruppen ein, in denen geflüchtete Kinder zusammenkamen mit solchen, die schon immer in Deutschland leben. So konnten durch „Fit für die Schule“ Freundschaften entstehen, die über den Kindergarten hinaus Bestand haben, in denen die einen von den anderen lernen: Was es heißt, in Deutschland aufgewachsen zu sein und wie es sich in einem ganz anderen Teil dieser großen Welt lebt.

Unterstützung gab es dabei von Ehrenamtlichen wie Daniela Gottwald. Daniela Gottwald liebt Kinder, hat zahlreiche Nichten und Neffen und war von Anfang von der Projektidee überzeugt. Klar, erst habe sie ein bisschen Sorge gehabt, ob sie das schaffe, eine kleine Schar von Kindern zu betreuen, von denen einige kaum Deutsch sprachen. „Aber die Kinder haben es mir unglaublich leicht gemacht“, sagt sie.

Die Ehrenamtlichen schauten einmal in der Woche in der Kita vorbei, unternahmen mit den Kindern Ausflüge, um mit ihnen die nähere Umgebung zu erkunden, trainierten mit ihnen den künftigen Schulweg oder besuchten mit ihnen wichtige Institutionen im Stadtteil wie Feuerwehr oder Polizei.

Dabei zeigte sich: Die geflüchteten Kinder fanden sich unheimlich schnell zurecht, aber es fiel ihnen schwer, ihr Wissen anderen mitzuteilen. Denn Fragen zu stellen oder miteinander zu diskutieren, wenn man die Sprache noch nicht so gut beherrscht – das alles erfordert Selbstvertrauen.

Und so passte sich das Projekt den Gegebenheiten an. Gemeinsam mit Mitarbeitenden der Diakonie entwickelten die Ehrenamtlichen Konzepte, um Kindern und ihren Eltern zu vermitteln, dass ihre Erfahrungen in der Kita wertgeschätzt werden. „Dabei ging es vor allem darum, den Familien die Sorge zu nehmen, sie könnten unseren Ansprüchen nicht genügen, nur weil sie einen anderen Hintergrund haben als wir“, erläutert Strehlke die Problemstellung. „Hinzu kommt, dass viele Eltern keine guten Erfahrungen mit den Behörden gemacht haben und lieber nicht zu viel von sich Preis geben, weil sie Sorge haben, ihre Offenheit könnte ihnen schaden.“

Aus den speziell auf geflüchtete Kinder zugeschnittenen Konzepten, die Ehrenamtliche und Mitarbeitende gemeinsam entwickelt haben, ist nun ein Methodenkoffer mit Anleitungen für Spiel-, Spaß- und Bewegungsangebote  entstanden, der an allen Kitas der Diakonie verteilt wird. Der Koffer enthält auch eine Broschüre mit Tipps, wie Mitarbeitende auch die Eltern ihre Arbeit einbeziehen können und ein Plädoyer für einen sensiblen Sprachgebrauch. So profitieren am Ende alle Kitas von den Erfahrungen aus einem Projekt, dass anfangs nur an einigen Kitas an den Start gegangen war.

Das Projekt „Fit für die Schule“ wurde gefördert von der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West. Die Stiftung hat auch die Entwicklung des Methodenkoffers unterstützt

Kinder

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Fit für die Schule - ein Kitabesuch

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