Eltern unter Druck
Die Familienhilfe der Diakonie unterstützt Familien in Not 

 

Spenden für die Familienhilfe

Drei Fragen an ... 

... Ute Dröge, Leiterin der Sozialpädagogischen Familienhilfe

Was sind die häufigsten Probleme der Familien, die Sie betreuen?

Die Notlagen, in denen sich die von uns betreuten Familien befinden, sind sehr unterschiedlich. Vor allem Alleinerziehende haben es schwer. In vielen Berufen gibt es heute nach wie vor keine flexiblen Arbeitszeiten. Das macht es für viele schwierig, einer geregelten Arbeit nachzugehen, geschweige denn einen Abschluss nachzuholen. Das wiederum führt dazu, dass das Geld zu Hause immer knapp ist: So gelten zum Beispiel rund 45 Prozent der Ein-Eltern-Familien in Deutschland laut Bertelsmann-Stiftung als einkommensarm, obwohl viele von ihnen erwerbstätig sind. Wenn das Familienleben in Schieflage gerät, können aber auch Schicksalsschläge oder Erkrankungen der Grund sein. Viele Familien kennen sich oft nicht gut genug mit unserem Hilfesystem aus, um für Kinder mit Erkrankungen oder Behinderungen die nötige Förderung zu beantragen. Auch solche Fälle haben wir immer öfter. Erst vor kurzem stand bei uns eine Familie vor dem Problem, dass das Kindergeld bereits mehr als ein halbes Jahr nach der Geburt immer noch nicht ausgezahlt worden war, weil die Eltern angeblich einen formalen Fehler im Antrag gemacht hatten.

Wie können Sie in so einem Fall helfen?

Wir bleiben dran, nehmen Kontakt zu den Behörden auf, suchen nach einer gemeinsamen Lösung. So hatten wir auch in diesem Fall Erfolg. Wir helfen auch in akuten finanziellen Notlagen – zum Beispiel indem wir mit Familien in Not einkaufen gehen oder bei der Ausstattung eines Kinderzimmers helfen. Für ein neues Kinderbett reicht der Hartz-IV-Satz zum Beispiel gar nicht aus - und weitere Zuschüsse gibt es nicht. Bei der Einschulung sieht es ähnlich aus: Da gibt es 150 Euro pro Schuljahr, und die reichen schon kaum für einen Tornister. Neben den materiellen Nöten kümmern wir uns natürlich auch um die seelischen. Wir suchen die Familien zu Hause auf und schauen gemeinsam nach Lösungen, wie sich der Familienalltag gut gestalten lässt. Am Ende sollen die Familien Krisen und Probleme eigenständig lösen können.

Wie kann Ihre Arbeit durch Spenden unterstützt werden? 

Spenden ermöglichen es uns, schnell und unbürokratisch Hilfe in Notlagen zu leisten, sei es, dass wir mit Lebensmitteln, Windeln oder einem Kinderwagen unterstützen. Wir haben dabei vor allem das Wohl der Kinder im Blick, denn die können ja nichts dafür, wenn die Behörden Anträge nicht akzeptieren oder sich zu lange Zeit lassen. Für manche Familien können schon kleine Hilfen echte Perspektiven schaffen. Wir können über Spenden den Familien, die wir betreuen und die sich das selbst nicht leisten können, unter anderem Familienfreizeiten anbieten: Das können Tagesausflüge oder das kann ein mehrtägiger Aufenthalt in einer Jugendherberge sein, der einen erlebnispädagogischen Inhalt hat. Wir unterstützen auch Begabungen von Kindern zum Beispiel durch Malkurse, Musikunterricht oder auch mal mit einem Paar Fußballschuhen, die nicht drücken. 

In manchen Familien läuft es einfach nicht rund. Da gibt es Schwierigkeiten bei der Erziehung der Kinder, Eltern sind mit den vielfältigen Anforderungen des Haushalts überfordert oder Schulden belasten den Alltag. Bei solchen Problemen ist die Sozialpädagogische Familienhilfe der Diakonie in Absprache mit dem Jugendamt für Familien da, mit der Familienpflege und der aufsuchenden Familientherapie.