Kunst bringt psychisch kranke und gesunde Menschen zusammen
Psychisch kranken Menschen fehlt oft der Zugang zu ihren Gefühlen. Sie können nicht benannt, adäquat ausgedrückt oder differenziert werden. Dabei ist eine adäquate Emotionsregulation eine wesentliche Voraussetzung zur Überwindung, bzw. Milderung der Erkrankung. Künstlerisches Schaffen und die Auseinandersetzung mit Ergebnissen eines solchen künstlerischen Schaffensprozesses kann einen klareren Blick verschaffen auf Gefühle, Bedürfnisse und Ressourcen. Menschen mit Psychatrieerfahrung erlangen durch den Schaffensprozess zudem oft tiefergehende Erkenntnisse über die eigene emotionale Situation als es nicht erkrankte Menschen können. So kann die Kunst eine Grundlage für einen hilfreichen Diskurs zwischen psychisch kranken und gesunden Menschen bilden.
Vernissage mit moderiertem Gespräch
Die Ausstellungsreihe "Anders fühlen" will diesen künstlerischen Diskurs zwischen psychisch kranken und gesunden Menschen anstoßen. Eine Gruppe von Menschen aus dem betreuten Wohnen für psychisch kranke und suchtkranke Menschen der Diakonie organisiert in regelmäßigen Abständen Ausstellungen von Kunstschaffenden mit Psychiatrieerfahrung. Dies können auch Menschen sein, die nicht explizit durch den Fachdienst der Diakonie betreut werden. Verbunden mit der Ausstellung ist eine Vernissage und Finissage mit moderiertem Gespräch, das den Austausch über das Verständnis über das Erleben von Gesundheit, Krankheit und Gesundung fördert.
Die erste Ausstellung der Reihe "Anders fühlen" wird am Freitag, 4. April, um 17.30 Uhr im Café Drrüsch an der Langerstraße 2 eröffnet. Interessierte sind herzlich eingeladen.