„Das ist es!“ wusste Regina Djebbi, als sie auf die ehrenamtliche Tätigkeit im Hospiz am EVK gestoßen ist. Die 57-jährige Düsseldorferin ist damals durch einen Trauerfall in ihrem Freundeskreis auf das Thema Sterbebegleitung aufmerksam geworden und wollte danach selbst aktiv werden. Elf Jahre ist es nun schon her, dass sie den Qualifizierungskurs abgeschlossen hat. Seitdem ist sie als Ehrenamtliche einerseits an der Rezeption des Hospizes tätig und begleitet andererseits Patienten und Patientinnen vor Ort als auch ambulant in ihrem Zuhause.
Hinfühlen und Hinhören sind dabei ihre Hauptaufgaben. In der Tätigkeit an der Rezeption führt sie Besucher*innen zu den Zimmern, steht bei Fragen zu Verfügung und ist damit Ansprechpartnerin, für alle die an der Rezeption nach Orientierung suchen. Präsenz ist hier sehr wichtig und vielseitig. Und genau da setzt sie mit ihrer Hilfe an und nimmt die, die es gerade brauchen, mit einem freundlichen Gespräch an die Hand.
Zuhören und Wünsche erfüllen
„Jede Begleitung ist anders“, berichtet die Ehrenamtliche von ihrer Tätigkeit als Sterbebegleiterin. „Manche Menschen habe ich Monate lang begleitet, manche nur eine Woche.“ Aber nicht nur die Dauer variiert, sondern auch die Bedürfnisse der Patienten und Patientinnen. Vieles ist von der verbliebenen Mobilität abhängig, aber wenn ein Wunsch geäußert wird, setzt Regina Djebbi alles in Bewegung, um diesen im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu erfüllen. „Vor einigen Jahren wollte eine Patientin unbedingt noch einmal raus an die frische Luft, also habe ich einen Rollstuhl besorgt und wir waren gemeinsam im Park.“ Oft sitzt sie aber auch einfach neben den Betten und hört zu. Der Redebedarf ist meist groß und die Erfahrungen haben ihr gezeigt, dass es einfacher sein kann, fremden Menschen das Herz zu öffnen. Es wird geredet, gelacht, geweint und auch mal geschimpft, denn jede Lebensgeschichte ist einzigartig und endet auch ganz individuell.
Ein würdevoller Ort
Die Hospizarbeit nimmt nun schon lange einen Platz in ihrem Herzen ein. „Das Ehrenamt macht auch was mit mir – es erdet mich“. Über die Jahre habe sie hier sehr viel gelernt und auch Klarheit für ihr eigenes Leben gefunden. Sie mache sich mehr Gedanken über ihre eigenen, persönlichen Wünsche was das Lebensende angeht und reflektiere die vielen besonderen Momente ihrer Tätigkeit. „Ich bedanke mich immer am Ende der Besuche bei den Patienten und Patientinnen für ihre Zeit, denn diese ist schließlich sehr wertvoll.“ Die monatlichen Fallbesprechungen mit anderen Ehrenamtlichen bieten ihr zudem die Möglichkeit, sich über die eigenen Erfahrungen in der Begleitung intensiv auszutauschen. „Ich binsehr froh, dass es so einen würdevollen Ort wie hier gibt.“ Das Ehrenamt ist für Regina Djebbi eine große Bereicherung im Alltag und ihre Tätigkeit ist wiederum eine große Bereicherung für die Hospizarbeit am Evangelischen Krankenhaus.
Wer Interesse hat, sich ebenfalls in der Sterbebegleitung zu engagieren ist herzlich willkommen und kann sich für weitere Informationen gerne melden.
Text: Zoe Stellbrink
Foto: Ralf Eppink