Allein?

Fünf Tipps gegen Einsamkeit im Alter

So knüpfen Sie neue Kontakte 

Einsam ist fast jeder Mensch in seinem Leben schon einmal gewesen. Schwierig wird es aber, wenn das Gefühl des Verlassenseins länger anhält. Denn so verlieren Menschen oft den Mut, sich selbst zu helfen – und dann kann Einsamkeit sogar krank machen. Fünf konkrete Tipps, wie Sie die Einsamkeitsspirale überwinden und im Alter neue Kontakte knüpfen können, finden Sie hier (Photo by Caroline Attwood on Unsplash):

1.    Keine falsche Scham

Offen über Ihre Einsamkeit zu sprechen, fällt vielen Menschen schwer. Dabei gibt es gar keinen Grund, sich dafür zu schämen, sich einsam zu fühlen. Die Uni Bochum hat zum Beispiel herausgefunden, dass jeder fünfte ältere Mensch ab 85 Jahren sich einsam fühlt und selbst jüngere Menschen kennen das Gefühl des Verlassen- und Alleinseins. Wenn Sie sich einsam fühlen, sind Sie damit also gar nicht so alleine, wie Sie vielleicht meinen. 

2.    Geben Sie sich einen Ruck 

Manchen Menschen fällt es leicht, Kontakte zu knüpfen – andere tun sich damit schwerer. Und wer sich bereits lange einsam fühlt, hat manchmal auch ein bisschen verlernt, wie das eigentlich geht: Freundschaften aufbauen. Aber keine Sorge, Sie sind dabei nicht auf sich alleine gestellt.  In vielen Städten gibt es Treffpunkte speziell für ältere Menschen, in denen sie andere Menschen kennenlernen können. In Düsseldorf finden Sie in den zentren plus zum Beispiel viele Angebote für Senior*innen – vom Stadtteilfrühstück, über Kreativ- und Bewegungsgruppen bis hin zu Bildungsangeboten und Exkursionen. Geben Sie sich einen Ruck und schauen Sie einfach einmal rein. Unter den Angeboten gibt es sicher eines, das Ihnen Freude bereitet und bei dem Sie Gleichgesinnte treffen können. Die Mitarbeitenden vor Ort stehen Ihnen dabei beratend zur Seite und helfen Ihnen, sich wieder wohl und zugehörig zu fühlen.  

3.    Greifen Sie zum Telefon

Im Alter nehmen die Handicaps oft zu und manchmal fällt der Gang vor die Tür so schwer, dass der Besuch eines Treffpunkts für ältere  Menschen erst einmal nicht in Frage kommt. Doch das bedeutet noch lange nicht, dass Sie alleine zu Hause sitzen müssen. Trauen Sie sich, greifen Sie zum Telefonhörer und rufen zum Beispiel die Spaziergangspat*innen der Evangelischen Kirchengemeinden in Bilk und Unterbilk (Telefon 0211 9 34 43 35 und 0211 60 00 15 15) an.  Die Spaziergangspat*innen tragen ihnen gerne den Rollator die Treppe herunter und unternehmen mit Ihnen einen kleinen Spaziergang, etwa in den geliebten Park. Und falls Sie lieber zu Hause bleiben möchten, vermitteln sie auch Telefonfreundschaften. Viele Wohlfahrtsverbände bieten außerdem Besuchsdienste für ältere Menschen an. Dabei kommen Ehrenamtliche zu Ihnen nach Hause, leisten Ihnen Gesellschaft, halten ein Schwätzchen, spielen mit Ihnen Karten oder lesen Ihnen aus Ihrem Lieblingsroman vor. Mehr Informationen zu den Besuchsdiensten der Diakonie Düsseldorf erhalten sie zum Beispiel bei den zentren plus der Diakonie. 

4.    Sprechen Sie sich aus

Klar, man will nicht gleich jedem auf die Nase binden, dass man sich alleine fühlt.  Aber manchmal kann es helfen, sich einfach mal auszusprechen, um auf neue Gedanken zu kommen und neue Perspektiven für das eigene Leben zu entwickeln. Etwa bei der TelefonSeelsorge Düsseldorf, die Sie unter Telefon 0800 111 0 111 erreichen können. Hier finden Sie Gesprächspartner*innen, die ein offenes Ohr und Verständnis für Ihre Situation haben. Der Stadtteilladen der Diakonie Düsseldorf und der Evangelische Kirchenkreis Düsseldorf bieten im Sommer übrigens auch eine Pop-Up-Seelsorge auf dem Platz der Diakonie an, bei der Sie bei gutem Wetter mittwochvormittags spontan vorbeischauen können. 

5.    Unterstützen Sie andere

Dass eine ehrenamtliche Tätigkeit glücklich machen kann, ist sogar wissenschaftlich belegt. Denn gemeinsam mit anderen etwas Sinnvolles auf die Beine zu stellen, tut einfach gut – und zwar nicht nur der Laune, sondern auch der Gesundheit. Gleichzeitig kommen Sie über ein Ehrenamt mit anderen Menschen in Kontakt. Das Gute daran: Ehrenamtlich engagieren können Sie sich vielfältig in jedem Alter, ob als Vorlesepat*in, Spaziergangspat*in, Waffelbäcker*in  oder als Helfer*in bei der Einrichtung von digitalen Angeboten für andere Menschen in Ihrem Alter – Ihre Mithilfe ist willkommen. Welches Ehrenamt zu Ihnen passen könnte – dazu berät Sie in Düsseldorf zum Beispiel die Freiwilligenzentrale MachMit