Pressemitteilung

Schuldnerberatung der Diakonie fordert Schonung existenzsichernder Leistungen

Ein Mann beschäftigt sich mit seinen Finanzen

Wenn die Nudeln auf einmal 50 Prozent mehr kosten und der Abschlag für das Gas zum Heizen sich verdoppelt hat, trifft das auch Menschen hart, die sich bisher kaum Sorgen um die Existenz machen mussten. Und die, die ohnehin wenig haben, wissen überhaupt nicht mehr, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen. Diese Woche läuft die bundesweite Aktionswoche Schuldnerberatung unter dem Titel „Was können wir uns noch leisten? – Überschuldungsrisiko Inflation“. „Dieses Risiko ist in der Tat deutlich angestiegen“, sagt Anja Vennedey, Leiterin des Geschäftsbereichs Gesundheit und Soziales bei der Diakonie Düsseldorf.

„Immer mehr Menschen haben unbezahlte Rechnungen oder schon Mahnverfahren im Haus, bei vielen drohen Energiesperren und Schulden, die sie nicht mehr alleine in den Griff bekommen.“ Die Arbeitsgemeinschaft der Schuldnerberatung der Verbände fordert deshalb unter anderem einen generellen Pfändungsschutz von existenzsichernden Leistungen. Vennedey schließt sich dem an: „Es kann ja nicht sein, dass der Staat Hilfen wie die Energiepreispauschale und die Inflationsausgleichsprämie zur Verfügung stellt, aber Menschen, deren Konto oder Arbeitslohn einer Pfändung unterliegt, diese Hilfen oftmals gar nicht bekommen.“

Auch ein Moratorium bei Energieschulden würde Vennedey begrüßen. „Es gibt Fälle, bei denen Familien alle Abschläge für Strom oder Gas bezahlen, aber die Nachzahlungen nicht stemmen können. Zumindest in solchen Fällen sollten Energiesperren nicht mehr möglich sein, sondern andere Lösungen gefunden werden.“ Und schließlich müssten Transferleistungen auch pünktlich gezahlt werden. Wenn aufgrund von Personalmangel bei Jobcentern Anträge nicht schnell genug bearbeitet werden könnten, könne das zu Verzögerungen bei der Auszahlung führen – und die Betroffenen in große Existenznot stürzen.

An die betroffenen Menschen selbst appelliert Vennedey zudem, sich frühzeitig Hilfe zu holen, wenn einem die finanziellen Sorgen über den Kopf wachsen: „Je früher sich Menschen an Beratungsstellen wie die unsere wenden, desto besser können wir helfen.“ Die Schuldnerberatung der Diakonie ist für Ratsuchende kostenlos. Mehr Infos gibt es unter www.diakonie-duesseldorf.de/schuldnerberatung