Wenn das Zuhause eine Wohngruppe ist 

Ein sicherer Ort zum Großwerden

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Lieblingsplatz Wohngruppe Adler

Ein Lieblingsplatz in der Wohngruppe

Tamara* (14) bewohnt das größte Kinderzimmer der Wohngruppe Adler. Ein liebevoll eingerichteter Mädchenraum im Keller der Wohngruppe. Das Mädchen lebt seit 4 Jahren im Adlernest in Mettmann. Ländlich gelegen, in einer Ein- und Mehrfamilienhaussiedlung. Hier kann sie geschützt und sicher aufwachsen. Denn zu Hause bei ihren Eltern war für sie und ihre beiden Geschwister ein geschütztes Großwerden nicht möglich. Mit traumatischen Erlebnissen im Gepäck sind die drei in der Wohngruppe eingezogen. In Mettmann gehen sie nun zur Schule, feiern ihre Geburtstage und Weihnachten und suchen ihre Osternester. Es ist über die Jahre ihr zweites Zuhause geworden. Ihr Lieblingsplatz, wie auf ihrer Zimmertür zu lesen steht.

Julia Maguhna Erzieherin

Julia Maguhna lächelt ihr Gegenüber liebevoll an. Sie ist eine der Erzieherinnen, die Tamara, deren Geschwister und die anderen 5 Kinder der Wohngruppe Adler betreut. Ihr nimmt man ab, das die Lebensbegleitung der Kinder eine Herzensangelegenheit ist. "Wir wollen für die Kinder und Jugendlichen den Unterschied machen. Es ist uns eine Herzensangelegenheit, den Kindern positive Beziehungen vorzuleben und anzubieten. Für unsere Kinder ist diese Erfahrung heilsam“, erzählt sie. Anders könnte man diese Aufgabe auch nicht meistern: Wochenend- und Feiertagsdienste, 25 h Tag/Nachtdienste, Einspringen im Krankheitsfall. „Wer sich für eine Arbeitsstelle in der Wohngruppe entscheidet, brennt für diese Aufgabe“, weiß die Erzieherin.

Home heißt Zuhause

Ein Adlernest

Seit 2017 fliegen die Adler nun in Mettmann in ihr Nest. Fast genauso lange arbeitet Julia dort vor Ort. Begeistert berichtet sie heute einem Patenschafts-Spender, der sich die Wohngruppe vor Ort anschauen wollte, von ihrem Alltag, den Halt, den sie den Kindern geben darf, die Liebe, die sie verschenken. Eine Patenschaft hat Sébastien M. übernommen. Aus Dankbarkeit, dass seine Kinder bei ihm und seiner Frau geborgen aufwachen dürfen. Das möchte er auch anderen Kindern mit schwierigen Startbedingungen ermöglichen. Daher hat er sich bei seiner Spende, die er nun regelmäßig leisten will, für die Wohngruppen entschieden. Von seinen Spenden konnte eine schwere therapeutische Kuscheldecke für Levin* angeschafft werden. Sie hilft dem schmächtigen 9-jährigen Jungen, der bereits seit 6,5 Jahren bei den Adlern wohnt, sich zu spüren und zur Ruhe zu kommen. Julia Maguhna berichtet dem Gast dankbar, wie gut der Junge nun auch mit der Decke schläft und seltener nachts wach wird. Auch tagsüber kommt die gespendete Therapiedecke zum Einsatz, wenn den traumatisierten Jungen die Gefühle überrollen. „Dann kuschelt er sich in seine Decke und zieht sich in sein Zimmer zurück“, erklärt sie, als die Neuanschaffung zur Testung des Gewichts hin hochgehoben wird. Was von der geleisteten Spende noch angeschafft werden soll, wird dann am Gruppentisch vorgestellt, an dem sonst 8 Kinder und die Erzieher*innen gemeinsam essen, Hausaufgaben machen und spielen.

Julia, deren Name die Fröhliche bedeutet, hat für sich den richtigen Arbeitsplatz gefunden. Das hört man aus ihren Schilderungen über das Leben in der Wohngruppe heraus. Und auch Sebastién M. verlässt das Adlernest mit dem Gefühl, den richtigen Ort für seine Spende gefunden zu haben. Ein Lieblingsplatz.

*Namen geändert.

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